Alles Gute für 2030, sorgen wir dafür!

Die Gr¨¹nde f¨¹r das kurzfristige Denken und die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln sind bekannt. Viele Ziele der nachhaltigen Entwicklung sind global, langfristig, komplex und abstrakt. Unsere Entscheide hingegen sind unmittelbar, egoistisch, emotional. Sie sind eher von pers?nlichen Werten und den Meinungen anderer bestimmt, die uns nahe stehen, als von rationalen Argumenten.

Das mag vieles erkl?ren, aber nicht entschuldigen. Stehen wir nicht in der Pflicht, gemeinsam die Zukunft so zu gestalten, dass es allen besser geht, auch der n?chsten Generation? Damit meine ich nicht nur das Bankkonto. Werte wie Respekt, Gerechtigkeit oder eine intakte Natur kann man nicht kaufen. Man muss daf¨¹r sorgen.

Die Rolle der Hochschulen

F¨¹r eine Universit?t wie die ETH Z¨¹rich, die im Dienste der Gesellschaft forscht und lehrt, ist Nachhaltigkeit deshalb schon lange ein thematischer Schwerpunkt. Forschend k?nnen Hochschulen nicht nur ihren eigenen Fussabdruck verbessern, sondern zusammen mit anderen Disziplinen technische und gesellschaftliche L?sungen f¨¹r dr?ngende Probleme entwickeln.

In der Lehre bilden wir junge Menschen auf h?chstem Niveau aus und motivieren sie, ¨¹ber fachliche und kulturelle Grenzen hinweg kreativ und kritisch zu denken und verantwortungsvoll zu handeln. Und auf dem 竞彩足球app,竞彩投注app lebt die ETH Z¨¹rich eine Kultur des ?Living Labs?, die Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung m?glichst umfassend testet und ins Alltagsleben integriert.³

Kommunikativ gefordert

Als Wissenschaftler k?nnen wir Gefahren aufzeigen, Massnahmen und L?sungswege vorschlagen. Als Hochschule k?nnen wir mittels Technologietransfer unsere Forschungsresultate rasch f¨¹r Wirtschaft und Gesellschaft verf¨¹gbar machen. Aber entscheiden, welchen Weg wir gehen, und handeln, das m¨¹ssen wir als Gemeinschaft.

Doch wie f¨¹hren wir diesen Dialog mit der Gesellschaft? Das kommunikative Spannungsfeld zwischen Hochschulen und ?ffentlichkeit ist heute geladener denn je. In einer Zeit, in der wissenschaftliche Erkenntnisse auf alternative Fakten stossen, und wo Ideologie und Polarisierung die Politik dominieren, sind die Hochschulen unter Zugzwang. ?Mischt Euch ein!?, forderte ein ausgezeichneter NZZ-Kommentar k¨¹rzlich die Wissenschaftler auf.⁴

Tats?chlich muss die Forschung darauf hinweisen, wenn die Politik relevante Fakten verzerrt oder bei Entscheidungen kaum beachtet. Wer sich allerdings einmischt mit einer Aussage zu Gentech, Energiewende oder Klimawandel, muss sich auch bewusst sein, dass er oder sie rasch politisch schubladisiert und f¨¹r andere zum elit?ren Feindbild werden kann.

Eine tragbare Zukunft gestalten

Resignation ist keine Antwort. Mit Forschung und Lehre k?nnen Hochschulen zwar Probleme analysieren und L?sungen entwickeln. Das allein reicht aber nicht: Wir m¨¹ssen Br¨¹cken bauen zwischen den Menschen, Geschichten erz?hlen ¨¹ber das, was uns Forschende antreibt, und dabei Risiken und Chancen benennen, ohne zu werten oder vorzuschreiben, was zu tun ist.

Darum werden Sie auch weiterhin von uns zu Nachhaltigkeit und anderen relevanten Themen h?ren bzw. lesen. Gemeinsam k?nnen wir einen konstruktiven Dialog starten, wie die Welt in Zukunft aussehen soll: nicht nur 2018, sondern 2030 und sp?ter. Nachhaltigkeit ist ein Generationenprojekt. Sie ist auch k¨¹nftig keine leere Worth¨¹lse, sondern eine gesellschaftliche Verantwortung. Die Herausforderungen sind gross, aber es liegt an uns, sie anzupacken. Sie auf die n?chste Generation abzuschieben, w?re verantwortungslos.